Bis der Akku brennt

Bis der Akku brennt

  • Posted by nemetzag
  • On 1. Februar 2021
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Akkus und Batterien gehören nicht in den Restmüll, das weiß beinahe jeder. Neben der Belastung für die Umwelt entsteht dadurch noch eine weitere Gefahr: Die Energiespeicher können zur Zündquelle von Bränden in Aufbereitungsanlangen werden.

Versteckte Gefahren

Wer diesen Artikel liest, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade ein Smartphone in der Hand oder sitzt vor einem Laptop. Und nutzt somit die Technologie eines Lithium-basierten Akkus. Diese leistungsstarken Akkus und Batterien sind aber nicht nur in Smartphones oder Laptops verbaut, sondern auch in zahlreichen Haushaltsgeräten, Werkzeugen oder auch Fahrrädern und werden für die Abfallwirtschaft bei nicht fachgerechter Entsorgung zu einem großen Problem.

Vermutlich ist es den meisten Menschen klar: Batterien und Akkus haben im Restmüll nichts verloren. Dennoch landen laut Sortieranalysen allein in Österreich jährlich bis zu 700.000 Stück im Restmüll und somit etwa 30 % der ausrangierten Energiespeicher. Während herkömmliche Batterien im Falle einer falschen Entsorgung in erster Linie eine Belastung für die Umwelt darstellen, bergen Lithium-basierte Batterien und Akkus zusätzlich eine große Gefahrenquelle für die Abfallwirtschaft. 

Erst brennt der Akku, dann die Sortieranlage

Werden solche Akkus beschädigt und ihr Inneres kommt in Kontakt mit Feuchtigkeit oder Luft – beispielsweise im Rahmen der Zerkleinerung von Restmüll – können sie sich leicht entzünden. Fehlwürfe im Müll werden so zu Zündquellen in Aufbereitungsanlagen. Einzelne Studien und regionale Erhebungen der letzten Jahre zeigen einen deutlichen Anstieg der Brandfälle, der laut Forschungsergebnissen der Montanuniversität Leoben in Zusammenhang mit den Batterien steht.

Umso wichtiger ist es, dass sowohl bei den Verbrauchern als auch den Herstellern das Problembewusstsein steigt. Schätzungen zufolge ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Lithium-basierten Akkus in den nächsten fünf Jahren in etwa verdreifachen wird. Steigen in weiterer Folge die Brandfälle, wird das, neben der eigentlichen Gefahr, auch im Hinblick auf diverse Versicherungen zu einem großen Problem für die Abfallwirtschaft – für das sie selbst nicht verantwortlich ist.

Lösungsideen gibt es unterschiedliche: Betroffene Batterien können recyclinggerechter designt oder so markiert werden, dass sie bei der Verwertung von den Maschinen erkannt und aussortiert werden können. Bis solche Ideen und Vorschläge jedoch realisiert werden, liegt es an jedem Einzelnen, aussortierte Akkus und Batterien fachgerecht zu entsorgen – beispielsweise in den dafür vorgesehenen Sammelboxen in den Supermärkten. Dadurch wird die Umwelt geschützt und unnötige Gefahren vermieden.

Der richtige Umgang mit Akkus

Der richtige Umgang mit Akkus und Batterien beginnt allerdings schon lange vor ihrer Entsorgung und sorgt für eine möglichst lange Haltbarkeit. Hier ein paar Tipps:

Verwendung von Original-Ladegeräten und Zubehör

Die Verwendung von originalen Ladegeräten und Zubehör wird empfohlen, um Überladungen und Kurzschlüsse zu vermeiden.

Vorsicht vor Beschädigungen

Eine beschädigte Lithium-Batterie erkennt man zum Beispiel am verformten Metallgehäuse, an Schmelzstellen am Kunststoffgehäuse, am Auslaufen von Flüssigkeit oder an der Erwärmung der Batterie im abgeschalteten Zustand. Selbst kleinste, nicht sichtbare Verletzungen der Akku-Separatoren können zur Selbstentzündung führen.

Keine Berührung mit Metallen

Akkukontakte (außerhalb der Geräte) sollen nicht mit metallischen Gegenständen, etwa Münzen oder Schlüsseln, in Berührung kommen.

Getrennte Sammlung

Lithium-Akkus sollten nicht in größeren Mengen zu Hause gesammelt werden. Eine möglichst geschützte Lagerung z.B. eingewickelt in Kunststofftaschen oder in der Originalverpackung und eine rasche Abgabe bei einer Sammelstelle ist empfehlenswert.

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