Internationaler Recycyling-Day 2021

Internationaler Recycyling-Day 2021

  • Posted by nemetzag
  • On 17. März 2021
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Besonderes Augenmerk gilt dem heutigen internationalen Recycling-Day. Dieser Tag soll zur Steigerung des öffentlichen Bewusstseins um das Themenfeld Recycling und Rohstoffwiederverwendung beitragen. Weiters soll er als politischer Denkanstoß und zu Handlungsempfehlungen dienen. Die Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen wächst. Zukünftig wird die Kreislaufwirtschaft aufgrund des erschwerten Abbaus von Ressourcen im Rahmen des Umweltschutzes dementsprechend immer wichtiger.

Abfall ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein wirtschaftlicher Verlust. Im Durchschnitt produzieren die Europäer 481 Kilogramm Siedlungsabfälle pro Jahr. Ein zunehmender Anteil davon wird recycelt oder kompostiert und weniger auf Deponien verbracht. Nach Angaben der Weltbank produzierte die urbane Bevölkerung im Jahr 2012 rund 1,3 Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle, welche bis 2025 voraussichtlich auf 2,2 Milliarden Tonnen ansteigen werden. Bewusst ist, dass die Vorräte an Primärrohstoffen begrenzt sind und deren Abbau fortschreitend schwieriger wird. In den nächsten Jahren soll daher eine nachhaltigere Nutzung etabliert werden und vermehrt eine effektive Rückgewinnung von Rohstoffen stattfinden, um Produkten/Materialien einen zweiten Lebenszyklus einzuräumen. Nicht genutzter Abfall ist folglich eine verschwendete Ressource.

Aus diesem Grund wurde am 18. März 2018 das erste Mal der weltweite Recycling-Tag gefeiert. Auf globaler Ebene ist die Leistung des Recyclings als effiziente Lösung bisher immer noch nicht anerkannt. Indem wir überdenken, was wir wegwerfen, haben wir die Kraft, die Welt zu verändern. So wurde das Recycling als siebte Ressource unseres Planeten neben Wasser, Luft, Öl, Gas, Kohle und Mineralien im Rahmen des globalen Recycling-Tags vorgestellt.

Dieser Tag wurde gewählt, um das 70-jährige Jubiläum des Weltrecyclingverbands (Bureau of International Recycling (BIR)) zu feiern. Der internationale Recycling-Day soll der Steigerung des öffentlichen Bewusstseins um das Themenfeld Recycling und Rohstoffwiederverwendung dienen, als auch einen politischen Denkanstoß geben und Handlungsempfehlungen aufzeigen. Auch wir möchten diesen Tag nutzen, um über einige Fakten der Abfallbranche zu berichten.

Doch was wird eigentlich unter dem Begriff „Recycling“ verstanden? Gemäß der europäischen Abfallhierarchie, welche allen Rechtsvorschriften und politischen Maßnahmen im Bereich der Abfallvermeidung und -bewirtschaftung als Prioritätenfolge zugrunde liegt, steht das Recycling nach der Abfallvermeidung und Vorbereitung zur Wiederverwendung an dritter Stelle. Das Wort „Recycling“ steht für die Aufbereitung sowie Wiederverwendung von Abfällen, um diese als vermarktungsfähige neue Produkte (Sekundärrohstoffe) zu gewinnen.

Die Geschichte der Wiederverwendung ist fast so alt wie die Geschichte der Menschheit, aber das Recycling – das hauptsächlich das Umschmelzen umfasste – ist ein viel jüngeres Konzept, das wahrscheinlich bis etwa 7.000 v. Chr. zurückreicht. Dies wurde erst möglich, nachdem der Mensch gelernt hatte Feuer zum Schmelzen und Umschmelzen von Metallen zu erzeugen, kontrollieren und verwenden, um fortan Materialien sowie Energie zu sparen.

Zur Mülltrennung werden in der Abfallwirtschaft heutzutage Sortieranlagen eingesetzt. Der Sortierprozess erfolgt fast immer mechanisch. Im Laufe der letzten Jahrtausende haben wir gelernt, aus alten Stoffen neues Papier zu machen. Glas (Glasscherben) mithilfe von Lasern zu identifizieren und trennen, als auch verschiedene Metalle mithilfe von Computertechnologie zu sortieren. Die Effektivität des Sortierprozesses ist dennoch stets von der richtigen Mülltrennung abhängig.

Unterscheidung zwischen Up- und Downcycling

Bei der Verwertung von Kunststoffabfällen ist beispielsweise ein möglicher Nachteil, dass – bei vertretbarem Aufwand – das Material nicht mehr die ursprüngliche Qualität oder dessen Verarbeitbarkeit erreicht, wie bei der Primärherstellung vor dem Recyclingprozess. Bezeichnet wird diese Abwertung auch als Downcycling. Im Gegensatz dazu können beim Upcycling aus Abfallstoffen eines Prozesses hochwertigere Produkte hergestellt werden. Als Spuckstoffe werden Reststoffe genannt, die während des Recyclingvorganges bestimmter organischer Materialien anfallen.

Recyclingprojekte auf der ganzen Welt tragen dazu bei, eine Reihe von Millenniumszielen der Vereinten Nationen zu erreichen, darunter:

  • Ordentliche Beschäftigung erreichen
    Allein in der EU hat das Recycling 300.000 lokale Arbeitsplätze geschaffen. In anderen Teilen der Welt gibt es ein großes Potenzial.
  • Unterstützung der universellen Grundschulbildung
    Die lokale Wirtschaft kann einen Teil der Gewinne eines erfolgreichen Recyclingsystems in die Bildung investieren.
  • Krankheiten bekämpfen
    Schaffung von Recycling-Hubs und Begrenzung / Verwaltung besserer Abfälle können zu einer Verbesserung der sanitären Bedingungen in lokalen Gemeinden (insbesondere in Schwellenländern) beitragen.
  • Gewährleistung der ökologischen Nachhaltigkeit
    Mithilfe von Recycling können die CO2-Emissionen um mindestens 700 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

Notwendige Schritte im Rahmen des Handlungsbedarfs:

  • Umsetzung und Stärkung internationaler Abkommen zur Förderung des Recyclings und Aushandlung neuer Abkommen nach Bedarf
  • Unterstützung und Förderung des nachhaltigen Handels mit wiederverwertbaren Materialien an ökologisch einwandfreie Unternehmen auf der ganzen Welt
  • Informieren Sie die Öffentlichkeit von Grund auf über die kritische Notwendigkeit des Recyclings
  • Stimmen Sie einer gemeinsamen Sprache des Recyclings zu (gleiche Definitionen, gleiche Botschaften)
  • Machen Sie das Recycling zu einem Problem der Gemeinschaft und unterstützen Sie Initiativen, die Haushalten und Unternehmen dabei helfen, Materialien der siebten Ressource für die Wiederverwendung bereitzustellen
  • Arbeiten Sie mit der Industrie zusammen, um das „Design for Recycling“ bei der Wiederverwendung von Materialien zu fördern – Abfallreduzierung und Integration der „End-of-Life“ -Funktionalität in der Entwurfsphase
  • Unterstützung von Innovationen, Forschung und Initiativen zur Förderung besserer Recyclingpraktiken

Der Klimawandel ist einer ist das wichtigste, übergeordnete Umweltproblem unserer Zeit und die größte Herausforderung für die Umweltaufsichtsbehörden. Es ist eine wachsende Krise in Verbindung mit Wirtschaft, Gesundheit und Sicherheit, Lebensmittelproduktion, Sicherheit und anderen Dimensionen. Daher ist es unerlässlich, eine nachhaltige Lösung zu fördern, die diese Herausforderung zu einer Chance macht. Recycling ist dafür eine gute Gelegenheit. So reduziert es CO2-Emissionen, den Energieverbrauch sowie Emissionen und Wasser- sowie Luftverschmutzung und erhält natürliche Ressourcen.

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