Aluminium – Einer der wichtigsten Rohstoffe weltweit

Aluminium – Einer der wichtigsten Rohstoffe weltweit

  • Posted by nemetzag
  • On 24. März 2021
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Für die Gewinnung von Aluminium wird ein immenser Rohstoff- sowie Energiebedarf benötigt. Wird das silbrig-weiße Leichtmetall einer Wiederaufbereitung zugeführt, werden rund 95% an Energie im Vergleich zur Primärproduktion reduziert. Aluminium dient somit als wichtiger Rohstoff, um zukünftige Ressourcen einzusparen. Die Gewinnung ist jedoch mit negativen Umweltauswirkungen verbunden.

Ein wichtiger Werk- und Wirkstoff mit hervorragenden technischen und ökonomischen Eigenschaften ist Aluminium. Die Nutzung des Rohstoffs reicht von dem Einsatz in Kraftfahrzeugen, in der Medizin, im Hoch- und Tiefbau bis zu dem Gebrauch für Folien und Getränkeverpackungen und ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Über 100 Millionen Tonnen des silbrig-weißen Leichtmetalls werden jährlich weltweit hergestellt. Lediglich die Hälfte wird aus Recyclingmaterial erzeugt. Das Ausgangsmaterial für die Produktion ist Bauxit, ein Erz, welches in sehr sensiblen Gebieten der Erde abgebaut wird. Der größte Produzent ist die Volksrepublik China. Ein Drittel der Aluminiumproduktion stammt aus Brasilien. Das Äquivalent von 250 Fußballfeldern wird für den Abbau von Bauxit jährlich im brasilianischen Porto Trombetas gerodet, zur Herstellung werden bis zu 18 MWh Strom pro Tonne Aluminium benötigt. Dies entspricht dem gesamten jährlichen Strombedarf von vier österreichischen Einfamilienhäusern. Dadurch, dass die Herstellung extrem stromintensiv und nur schwer wirtschaftlich rentabel ist, werden in ökologisch sensiblen Regionen gigantische Wasserwerke errichtet.

Im Zuge der Erzeugung von einer Tonne Aluminium fallen weiterhin bis zu vier Tonnen hochgradig giftiger Rotschlamm an. Dieser wird in Auffangbecken gelagert und tritt aufgrund von Unfällen leider auch oftmals in die Natur aus. Beispielsweise gelangten am 4. Oktober 2010 knapp eine Millionen Kubikmeter Rotschlamm bei einem Dammbruch eines ungarischen Aluminiumwerks in die Umwelt und verwüstete eine Fläche von rund 40km². Schwere chemische Verbrennungen erlitten dabei die BewohnerInnen der angrenzenden Dörfer.

Im Jahr 2019 war die Aluminiumproduktion laut dem International Aluminium Institut (IAI) seit zehn Jahren erstmals rückgängig. 2019 wurden 249.200 Tonnen Aluminium in Österreich verbraucht. Mithilfe eines optimalen Recycling-Managements von Aluminium können wesentliche Mengen an Energie sowie große Mengen an Emissionen und Abfällen aus der Primärproduktion vermieden werden. Zu berücksichtigen gilt, dass eine Erhöhung der Lebensdauer das Abfallaufkommen senkt.

Laut einer Studie des BMLFUW (2003) wurde die Lebensdauer von den verarbeiteten Aluminiumprodukten anhand von Einsatzmengen, Lebensdauern, Verwertungsquoten, Restmüllmengen sowie exponierten Abfällen für Österreich wie folgt abgeschätzt:

Einsatzbereich Lebensdauer (in Jahren)
Bauwesen 35
Elektrotechnik 15
Transport 15
Verpackung 0
Sonstiges 25

Aluminium lässt sich sehr gut recyceln. So werden rund 95% an Energie bei der Wiederaufbereitung von Aluminiumschrott im Vergleich zur Primärproduktion eingespart. Ein Großteil der Aluminiumabfälle wird jedoch nicht der korrekten Verwertung zugeführt, wodurch eine große Menge des Rohstoffs verloren geht.

Als Beispiel dienen Aludosen. Je nachdem, wie oft eine Aluminiumdose verwendet, entsorgt, gesammelt und wiederverwendet wird, umso besser ist folglich auch die Umweltbilanz. Im Gegensatz zu anderen Verpackungsmaterialien wie z.B. Papier oder Kunststoff lässt sich der Rohstoff fast unendlich oft wiederverwenden. Das Problem bei der Aluminiumdose ist jedoch, dass die Getränkedose zu einer der am häufigsten in der Natur entsorgten Produkte zählt. Doch gerade bei dieser und allen anderen Abfällen wäre eine richtige Entsorgung aufgrund der effektiven Wiederverwendbarkeit sehr wichtig.

Sollte es gelingen die Recyclingrate zu erhöhen, würde dadurch auch eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen erfolgen. Nach Angaben der Altstoff Recycling Agentur (ARA) lag die Recyclingquote bei Getränkedosen 2019 in Österreich bei 70%. Noch vor zehn Jahren lag diese bei 50%. Die europäische Recyclingquote lag im Vergleich dazu bei 74%.

Seit dem Jahr 2003 gibt es in Österreich insgesamt sechs Schredderanlagen, welche intensiv mit 200 Sekundärrohstoffverwertern kooperieren. Gesammelte Metallverpackungen werden in Schredderbetrieben bzw. Sortieranlagen sortiert und von Stör- oder Fremdstoffen getrennt. Aluminium ist dabei unbegrenzt verwertbar und wiedereinsetzbar, ohne seine spezifischen Eigenschaften wie z.B. die Verformbarkeit oder Leitfähigkeit zu verlieren.

Aluminium ist somit eine gute Verpackung, bei welcher es am Konzept der Wiederverwendung scheitert. Für eine Verbesserung des Umweltprofils sind hohe Recyclingraten ausschlaggebend. Zukünftig bedarf es daher mehr Information und Aufklärung, um eine getrennte Entsorgung zu fördern. Die richtige Entsorgung von (nicht nur) Aluminium ist somit besonders wichtig, um zukünftige Rohstoffe, Umweltverschmutzungen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

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